Eine spannende Geburtsreise im Geburtshaus Juno
Warum tust du dir das an?
Im letzten Jahr wurde ich bei einem Babytreff von einer jungen Mutter gefragt, warum um Himmels Willen ich mich für die Geburtsfotografie entschieden habe.
Freiwillig.
Zuerst war ich nicht sicher wie genau ich diese Frage verstehen sollte.
Doch sie meinte, wie ich das denn aushalten könne bei Geburten mitzuleiden.
Diese Frage hatte ich mir tatsächlich so noch nicht gestellt.
(Da gab es viele andere Fragen, auf die ich vorbereitet war).
Nach kurzem Überlegen antwortete ich ihr, dass mich nur eine Sache wirklich belasten würde und zwar wenn Frauen unter der Geburt nicht achtsam behandelt werden.
Das könnte ich tatsächlich sehr schwer aushalten.
Gott sei Dank muss ich mir dazu bis dato aber sehr wenig Sorgen machen, denn bei Hausgeburten und im Geburtshaus habe ich wahnsinnig einfühlsame und kompetente Hebammenbegleitung erleben dürfen.
Hebammenarbeit at its best im Geburtshaus
Diese Geburt, von der ich nun berichten möchte, ist ein besonderes Beispiel von hochprofessioneller Hebammenarbeit.
So viel Wertschätzung für die gebärende Frau, so viel Achtsamkeit vor dem Prozess der Geburt, wahnsinnig hingebungsvolle Begleitung…
Ich kann eigentlich gar nicht aufhören.
Die Stimmung im Geburtshaus war eine besondere.
Es waren sooo viele Frauen anwesend, jede hatte eine Aufgabe, und alle harmonierten bestens im Geburtsraum.
Ich würde mich immer wieder für die Geburtsfotografie entscheiden
Während der Geburt habe ich für mich mehrmals beschlossen, dass ich am liebsten nie wieder etwas anderes als Geburt und Frisch Geborene mit ihren Eltern fotografieren möchte.
Und es war alles andere als eine einfache Bilderbuchgeburt.
Diese Geburt hatte es in sich.
Wie die Geburtsreise begann
Mein Handy klingelte morgens gegen 4 Uhr. Juhu, das war genau die Uhrzeit die ich mir gewünscht hatte. Denn ich war schon fast ausgeschlafen und bald wurde es hell. Und es würde einen ganzen Tag lang hell sein. Das war meine Hoffnung für mehr Licht für meine Bilder.
Jelena, die mich anrief, meinte, dass ich mich nicht beeilen müsse, auch die Familie brauche bestimmt noch eine Stunde bis ins Geburtshaus.
Es war trotzdem wie immer sehr aufregend und ich düste durch den Nebel nach Eisenstadt. Voller Vorfreude begrüßten sich alle im Geburtshaus.
Die Hebamme Isabella war auch schon da. Jelena bereitete die Badewanne mit Blütenblättern und Lichterketten vor.
Die frischgebackene Hebamme Hannah, die gerade im Geburtshaus hospitierte, traf etwas später ein.
Die werdenden Eltern – zwei wunderbare Frauen – wurden freudig begrüßt und machten es sich im Wochenbettzimmer gemütlich.
Wir ließen die beiden dann auch für sich sein und gingen ins Besprechungszimmer.
Nach einer Weile zeigte sich, dass die Geburt wohl doch noch nicht so rasch voranschreiten wollte und die beiden beschlossen nochmals nach Hause zu fahren.
Das taten wir anderen dann auch.
Natürlich war der ganze Tag voll Aufregung, nicht wissend wann es denn wohl wieder losgehen würde.
Am Abend ging es weiter
Gegen 18.30 fuhr ich wieder ins Geburtshaus. Diesmal waren alle inklusive Hebamme Vicky schon da.
Währenddessen tönte die werdende Mama schon in der Badewanne.
Ich freute mich sehr auf diese Geburt. Es waren viele Lichterketten und rote Lichter involviert, die ihre eigene Stimmung erzeugten.
Bald verlagerte sich die Geburt ins Geburtszimmer.
Viele Stunden, viele Positionen später sollte dort ihr Baby geboren werden.
Die Wellen und die Geburtsarbeit waren intensiv.
Die Hebammen schlugen immer wieder neue Positionen vor.
S. fragte hin und wieder „Warum?“
Die Antworten von Isabella oder Vicky waren immer klar und einleuchtend verständlich.
Und ich war auch sehr beeindruckt wie klar S. unter den starken Wellen noch war.
Sogar lachen konnte sie nach wie vor in den Pausen – nach vielen Stunden harter Wehenarbeit eine echte Überraschung.
Nach Mitternacht wurde die kleine R. geboren.
Die Hebammen reagierten sehr professionell und achtsam, als das Baby noch Schwierigkeiten mit der Atmung zeigte.
Für mich war das der Zeitpunkt mich zurückzunehmen und die herbeigerufene Rettung an der Tür zu empfangen.
Zum Glück war der Einsatz der Rettungsmänner bei ihrem Eintreffen nur mehr eine Vorsichtsmaßnahme.
Frauenpower im Geburtsraum
Das besondere an dieser Geburt war auch die Tatsache, dass nur Frauen anwesend waren.
Es war für mich das erste Mal, dass ich ein Elternpaar bestehend aus zwei Frauen begleiten durfte.
Ich habe das sehr genossen und ich finde, dass die Energie im Geburtsraum ganz einmalig war.
S. und ihre Frau M. waren sehr gut auf die Geburt vorbereitet.
Ich hatte das Gefühl, dass die beiden in jeder Hinsicht ein eingespieltes Team waren.
Sie hatten ihre Wünsche bestimmt sehr klar besprochen.
M. war über die vielen Stunden eine extrem aufmerksame, hingebungsvolle und präsente Stütze.
Es war sehr viel Liebe im Raum.
Ihre Geburtsbegleiterinnen hatten die beiden alle vorab kennengelernt.
Sie waren mit den beiden Hebammen die Dienst hatten vertraut.
Und sie haben sich für die Seele eine Doula gewünscht.
Eine ganz junge Hebamme war zur Hospitation ebenso dabei – total kompetent, hat sie den anderen Hebammen sehr viel Unterstützung geboten.
Am Ende war es ein Geburtsraum mit 7 anwesenden Frauen!
Für viele mag das erstmal viel und vielleicht abschreckend klingen.
Das ist verständlich.
Auch die beiden Frauen, die ja zum ersten Mal Eltern wurden, hatten sich vorab viele Gedanken darüber gemacht.
Die Option, dass nicht alle Geburtsbegleiterinnen immer anwesend sein müssen, sollte es sich nicht stimmig anfühlen, war von Anfang an ausgesprochen.
Doch tatsächlich kam es so, dass jede Frau im Raum eine wichtige Aufgabe übernahm.
Niemand war zuviel.
Alle wurden gebraucht.
Die beiden Hebammen Isabella und Vicky hatten alle Hände voll zu tun und unterstützten sich gegenseitig mit allen Tricks aus der Hebammenkiste.
Dabei waren sie stets besonders feinfühlig, achtsam und ruhig.
So wie ich es selten erlebt habe.
Die Doula Jelena war ebenso wie die zweite Mama für das seelische Wohl zuständig.
Die Gebärende wurde getragen und massiert. Mut zugesprochen. Es wurde getrommelt und getönt. Die Stimmung im Raum, der Duft – alles war abgestimmt.
Hebamme Hannah übernahm die Dokumentation.
Ich als Fotografin hielt alles in Bildern fest und gab mir die beste Mühe achtsam und unauffällig zu begleiten.
Ich bin zuversichtlich – die Bilder werden einmal für alle Beteiligten überaus wertvoll sein.
Geburtsbilder können mehr
Die Bilder zeigen den langen Geburtsverlauf in allen Episoden
Die Bilder zeigen viel Emotion
Und sehr viel Unterstützung
Sie sind sehr sinnlich
Aber auch ehrlich
Sie zeigen Liebe
Sie dokumentieren Mitgefühl
Und Hingabe
Sie sind voller Kraft
Und genau deshalb haben sie bestärkendes Potential
Sie können helfen die lange Geburt gut zu verarbeiten und die Stärke zu sehen.
Sie dokumentieren ein einmaliges Ereignis.
Ein kostbarer Schatz.
Für die Gebärende, die zweite Mutter, die Begleiterinnen und das kleine Mädchen, das in diesem Raum voller Liebe geboren wurde.
Meine Verfügbarkeiten und Rufbereitschaft
Werdende Mamas melden sich derzeit um meine Verfügbarkeiten für 2025 zu prüfen.
Manchmal kann ich auch noch kurzfristig eine Begleitung annehmen, einige melden sich freudigerweise sehr früh bei mir.
Das ist gut so, denn ich merke wie sehr die Rufbereitschaft meine ganze Familie auf Trab hält und ich gut planen muss.
Besonders schmunzeln muss ich über Anfragen von lieben Frauen deren Baby quasi erst in Planung ist.
Ich freu mich über jede einzelne Nachricht.
Denn ich liebe die Geburtsfotografie und das frische Wochenbett am allermeisten.
Hier findest Du mehr Infos zu meinem Angebot als Geburtsfotografin.
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