Eine Hausgeburt unter Hebammen
Neulich durfte ich als Geburtsfotografin in den Genuss einer ganz wundervollen Erfahrung kommen.
Eine Hebammengeburt fotografisch begleiten, sowohl die Mama als auch ihre Geburtsbegleiterin sind Hebammen.
Eine Woche vor dem Geburtstermin hatten wir vereinbart, Fotos bei der Hebammenvorsorge zu machen.
Meine erste Reaktion zu diesem Fototermin war der Gedanke „ob sich das wohl noch ausgehen wird“.
Vielleicht bin ich da ein wenig geprägt durch meine Kinder – alle sind 8 Tage oder einiges mehr vor dem Termin geboren.
Aber Spoiler – es ist sich alles ausgegangen.
Kennenlernen des Geburtsteams
Der Vorsorgetermin war vor allem eines – extrem unterhaltsam.
Ich liebe ja alle Themen rund um Geburt und Schwangerschaft.
Umso schöner war es mit den Hebammen gemeinsam bei der werdenden Mama zuhause zu frühstücken und dann die Vorsorge fotografisch festzuhalten.
Und am Ende durfte ich auch lernen wie man das Baby richtig ertasten kann – richtig drücken darf man.
So konnte ich Kontakt mit dem Baby aufnehmen, wie schön.
Es war eine wirklich ideale Gelegenheit um das Geburtsteam kennenzulernen.
Das ist im Grunde ein Vorteil für alle und es fühlt sich damit viel stimmiger an, als Geburtsfotografin dabei zu sein.
Heiliger Geburtsraum
Ich habe ja großen Respekt vor dem „heiligen“ Raum der Geburt. Jede Mama darf sich ihre Geburt wünschen und so vorbereiten wie sie es möchte. Natürlich kann man nicht alles planen. Und muss auch offen für Plan B sein.
Doch ich – in meiner Rolle als Geburtsfotografin – tue alles, um mich einzufügen. Ich versuche immer achtsam zu sein und meinem Gespür zu folgen. Ich sage den schwangeren Frauen immer, dass sie mich gerne auch mal wegschicken dürfen, wenn sie den Raum brauchen. Bei dieser Geburt haben wir von dieser Option gleich 2 Mal Gebrauch gemacht.
Wie die Hausgeburt begann
Doch von Anfang an….
2 Tage nach dem gemeinsamen Termin, um kurz nach 4 klingelt mein Handy.
Ich war extra früh und frisch geduscht schlafen gegangen, denn M. hatte mich vorgewarnt – ihre Wehen waren immer noch präsent.
Wenn das Handy mitten in der Nacht klingelt, ist das immer sehr aufregend. Die Info vom werdenden Papa – „die Wehen sind schon alle 3-4 Minuten da“.
Mein Gehirn meldet sofort „Alarm“ weil ich selbst sehr schnelle Geburten erlebt habe.
Mein Verstand sagt aber auch, dass ich wahrscheinlich auch genug Zeit habe, da es das erste Kind ist.
Rufbereitschaft heißt Vorbereitung
Dennoch bin ich froh, dass meine ganze Ausrüstung, geladen und gereinigt bereitliegt. Ich suche im Dunkeln nach dem Auto meiner Nachbarin, das ich für diese Bereitschaft borgen darf (denn unseres ist noch immer in Reparatur). Tanken muss ich auch – ich werde leicht nervös, aber Gott sei Dank fährt sich das Auto sehr gut. Ich wähle die Autobahnroute, denn die Route über den Berg ist mir nachts zuviel, mit all dem Wild das man dort treffen kann.
Zum Glück habe ich sowohl die genaue Anfahrt als auch die ParkApp bereits erprobt.
Ich übersehe aber in der Aufregung die WhatsApp Anweisungen, wie ich ins Haus gelangen kann und klingele….
Ein wundervoller Geburtsraum
Ich komme in einen wundervoll erleuchteten Geburtsraum voller Lichterketten, auch der Geburtspool steht schon bereit. Die liebe Hebamme A. Ist auch kurz vorher eingetroffen. Die Stimmung ist total schön, noch scheint die Mama auch gut mit ihren Wehen zurechtzukommen.
Immer wieder sehe ich sie auch lachen.
Der liebe O. kümmert sich um alle, aber vor allem ganz wundervoll um seine Frau.
Diese probiert verschiedene Positionen zwischen Gymnastikball und Bett.
Pausen sind gut und erlaubt
Wir merken bald, dass wir die beiden vielleicht ein wenig allein lassen könnten und fahren frühstücken. Eine wundervolle Idee. Damit ist jeder glücklich. Auch M. Und O. gehen eine Runde spazieren und das halte ich auch noch kurz fest – das gehört zur Geschichte.
Von der Frühstücksbäckerei bringen wir frisches Gebäck mit – die Mama hätte gerne ein Kipferl.
Wahrscheinlich aber ist dies erst für später – sie hat sich übergeben müssen – auch ein Zeichen für Geburt.
Wir bleiben noch ein bisschen bei den beiden.
M. Ist froh zu wissen, dass es voran geht. Dennoch würde ihr eine Pause guttun, sie hat fast nichts geschlafen.
Vielleicht können sie noch rasten.
Daher beschließe ich Einkaufsbummeln zu gehen…dafür habe ich sonst eh nie Zeit.
Starke Gefühle, starke Bilder
Nach etwa zwei Stunden ruft mich A. an und ich treffe gegen 12 wieder bei M. zuhause ein. Die Wehen sind schon viel intensiver. In dieser Phase entstehen ganz automatisch die meisten und stärksten Bilder. Die Lichterkette im Pool ist extrem stimmungsvoll und ich habe etwas mehr Licht, weil bis auf ein Fenster alles geschlossen ist. Geburtshöhle – total heimelig. Die Musik der Geburtsplaylist ist einfach nur wunderschön .
Wassergeburt
Das Wasser im Geburtspool muss durch neues heisses Wasser wieder ein bisschen wärmer gemacht werden. Dann darf M. in den Pool. Dort soll ihr Baby geboren werden. Und das tut es bereits 40 Minuten später. Gehalten und getragen von O., der sie extrem aufmerksam unterstützt.
Als M. sagt sie kann nicht mehr, ist auch mir klar, dass das Baby sehr bald da sein wird. Und es geht dann doch von einem auf den anderen Moment so schnell, dass ich es fast nicht glauben kann. Wir haben alle Tränen in den Augen als M. das Baby selbst in Empfang nimmt und zu sich dreht und mit ihm spricht – „du bist ja ein Junge, ich habs mir schon gedacht.“
Frisch Geboren Bilder
Es entstehen sehr viele Bilder in dieser Phase, immer mit Lichterkette im Pool. Danach von der Geburt der Plazenta und vom gemeinsamen Kuscheln auf der Couch.
Diese ganz frisch Geboren Bilder, mit der Nabelschnur und Plazenta noch dabei, finde ich immer ganz besonders.
M. wirkt gar nicht erschöpft, nur glücklich.
Die Eltern strahlen miteinander um die Wette.
Alles ist wie im Bilderbuch verlaufen, welch ein Glück.
Ich sage beim Vorgespräch unschlüssigen Paaren immer dazu – falls sie nicht sicher sind ob sie mich bei der Geburt dabei haben wollen, bleibt alternativ auch die Option „Frisch Geboren Bilder in den ersten 24H“ zu machen. Bei einer kompletten Geburtsreportage bekommen meine Kundinnen sozusagen drei Phasen Bilder – vor, während und nach der Geburt.
Über mein Angebot rund um die Geburt kannst du HIER mehr lesen.
Mehr Infos auch zu meinen Wochenbettreportagen findest du HIER.
Erste Stunden Zauber
Ich bleibe danach mindestens 2h da. Bei dieser Geburt bin ich gerne noch etwas mehr geblieben, da ich so noch das Durchtrennen der Nabelschnur, das Wiegen und Kuscheln im Bett festhalten konnte.
Ebenso wie Hebamme A. die Amnion Monde kunstvoll gezaubert hat.
Und ganz besonders froh bin ich auch über die abschließenden ersten Stillfotos mit viel Haut.
Ich bin mit einem Glücksgefühl nach Hause gefahren, tagelang war ich noch beseelt.
Und jetzt wenn ich darüber schreibe oder die Bilder sehe, wird das Gefühl sofort wieder wach…
Die Bilder sind für Euch Alle
Die Bilder sind für Dich liebe M., damit Du immer sehen kannst wie stark Du bist.
Die Bilder sind für Dich kleiner Junge, damit Du sehen kannst wie Du geboren und voll Liebe empfangen wurdest.
Die Bilder sind für Euch M. Und O., sie zeigen wie stark Eure Liebe ist.
Die Bilder sind auch für Euch liebe Hebammen, Eure Herzensarbeit braucht Sichtbarkeit.
Wenn auch Du mit dem Gedanken spielst und Dir Geburtsfotos oder frische Wochenbettfotos wünscht, melde Dich gerne gleich bei mir für ein unverbindliches Gespräch oder Kennenlerntreffen.
Dann finden wir gemeinsam heraus ob es gut vorstellbar ist und was am besten passt — Schreib mir
Leave a reply