Als T mich fragt ob ich ihre Familie im Sommer diesen Jahres bei der Taufe ihres kleinen J fotografisch begleite, bin ich ganz begeistert.
Ich hab die Familie Anfang des Jahres bereits im Wochenbett fotografieren dürfen.
Es ist das vierte Kind der Familie, ein kleiner Junge mit drei großen Schwestern.
Und eine Taufe bei ihnen zuhause würde bestimmt ganz besonders werden.
Die Taufe ist nicht nur eine Tauffeier mit einer Pfarrerin, die auf die hauseigene Terrasse kommen wird, es ist eine richtige Familienfeier.
Viele Familienmitglieder leben in Europa verteilt und so ist es ein Treffen, dem viele Geschwister, Cousins und Cousinen und Großeltern voller Vorfreude entgegensehen. Eine seltene Gelegenheit viele eng verbundene Menschen gemeinsam zu fotografieren.
Vor allem für die vielen Kinder. Ich bin überzeugt, dass es für sie einmal sehr kostbare Erinnerungen sein werden.
Mit T, die die Taufe organisiert und regelmäßig alle geladenen Gäste updated, verbindet mich mittlerweile Freundschaft.
Wir teilen die Liebe zur Geburt und Wochenbett – sie ist auch Doula – wir haben beide 4 Kinder und viele gemeinsame Werte.
Die Gäste kommen aus der Umgebung, aus Wien, aber auch von weit her.
Viele der Gäste sind Südtiroler, was mir als Südtirolerin natürlich sehr gefällt, da ich ja weit von zuhause hier am Neusiedlersee lebe.
Am Tag vor der Feier fragt mich T. ob ich denn auf Wunsch auch ein paar Gruppenfotos machen würde.
Ich bin ja dokumentarische Familienfotografin und mache immer wieder deutlich, wie wertvoll und wichtig mir die ungestellten, natürlichen Bilder sind.
Dennoch mache ich trotzdem gerne Gruppenbilder, vor allem wo schon die ganzen Familien beisammen sind.
Ich komme also noch ein bisschen früher und wir finden trotz Mittagssonne ein Plätzchen für stimmige Familienbilder.
Der eigene Garten ist einfach eine perfekte Kulisse für Familienbilder.
Warum? Weil er zur Familie gehört.
Weil es ein Ort mit Bedeutung für die Familie ist, an den man sich gerne erinnern mag.
Die Kinder tragen an diesem Tag festliche Kleider.
Alle sind vorfreudig.
Es liegt eine befreite Stimmung in der Luft.
Es wird noch umorganisiert und umdekoriert – der Wind auf der Terrasse ist viel zu stark.
Kurzfristig wird die Zeremonie in einen geschützen Teil des Gartens verlegt.
Ich finde mich dort ebenso zurecht, auch wenn meine Aufgabe durch den kleineren Platz etwas schwieriger wird.
Ich muss die Balance finden zwischen guten Perspektiven, abwechslungsreichen Bildern, darf keine essentiellen Momente verpassen und versuche mich dabei möglichst dezent zwischen den Gästen zu bewegen. Das erfordert vollste Konzentration und ein gewisses Feingefühl.
Es folgt eine Zeremonie mit viel Musik, befreundete Musiker und Sängerin geben der Zeremonie einen tiefen und emotionalen Rahmen.
Die Pfarrerin strahlt und gestaltet die Feier ganz persönlich, es besteht eine freundschaftliche Verbindung, das spürt man.
Emotionale Reden, liebevolle Geschenke der Paten und Überraschungen der Kinder runden das Programm ab.
Eine schönere Feier hätte man dem kleinen J. nicht wünschen können.
Danach wird das Buffet eröffent, alle haben beigetragen und genießen den Sommertag – es ist ein besonderes Tauffest.
Alle verteilen sich im Garten, die Kinder haben ihre Freude.
Sie sitzen kichernd und knabbernd im Gras, das Taufkind ist auch dabei.
Und ich bin mittendrin. Zugegeben findet man mich am häufigsten dort wo auch Kinder sind.
Denn dort ergeben sich so viele Momente voll Gefühl, die ich nicht missen will….
Wer hätte gedacht, dass eine Tauffeier so vielfältig sein kann.
Beim Durchsehen der Bilder kann ich wieder die Wärme des Sommers auf der Haut spüren.
Die Herzlichkeit der Gäste ist wieder präsent.
Die Erinnerung an süss, salzig und knusprig wird geweckt.
Da ist wieder das Lachen und Tuscheln der Kinder, die liebevollen Umarmungen der Oma, der Mama…
Die Musik klingt in meinen Ohren nach.
Liebe ist spürbar in Bildern.
Familienfeiern sind eine wunderbare Gelegenheit für eine Fotoreportage.
Wer will noch?
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