Wie man die Natur in die Wohnung bringt
Diese Woche habe ich die liebe M besucht, die schon einen richtig großen Babybauch hat.
Daher wollten wir das Shooting auch nicht mehr verschieben, obwohl eigentlich auch Ihre Hebamme dabei sein sollte. Die Herausforderung war es also eine Schwangerschaftsdoku ohne gestellte Bilder zu machen. Professionelle Bilder des Alltages, die aber nicht alltäglich sondern emotional und stimmungsvoll sein sollen.
Ich liebe die dokumentarische Fotografie. Bei Familienfeiern, Wochenbettshootings oder gar bei einer Geburt, stellt sich die Frage für mich gar nicht. Wir inszenieren nicht, halten fest was passiert und die Ergebnisse sind immer erfrischend authentisch und wunderschöne Erinnerungen an Intimität, herzhaftes Lachen und andere Emotionen.
Wie geht dokumentarische Fotografie aber bei Babybauchbildern? Wenn dort Geschwisterkinder, Kuschelmomente oder der Kontrollbesuch der lieben Hebamme an der Tagesordnung ist, ergeben sich natürlich und ganz von allein viele perfekte Situationen für eine ungestellte Reportage.
Weil es sich so ergeben hatte, habe ich M aber erstmal allein zuhause besucht und sie hat mir das vorbereitete Babyzimmer gezeigt.
Wir haben Tee getrunken und festgestellt, dass wir gerade die gleichen Bücher lesen. Das gemütliche Wohnzimmer war wundervoll lichtdurchflutet und ich durfte ein wenig Einblick in die letzten Tage ihrer Schwangerschaft bekommen.
Die Bilder zeigen was alles im Babyzimmer vorbereitet wurde, wie es zuhause ausgesehen hat, sie zeigen freudige Erwartung, entspanntes Zurücklehnen, Innehalten, Vorfreude, den Bauch und die Mama als Protagonisten.
Nach einer Weil in der Wohnung hat sich M’s Mann zu unserer Freude gemeldet und wollte vorbeikommen für ein paar Bilder. Da kam M die goldene Idee, dass wir in Ihren Weinberg fahren können.
Denn dieser bedeutete den beiden viel, war er doch ihr derzeitiges „Baby“ das sie gerade viel pflegten.
Die Natur war ihnen wichtig.
Daher war ich sofort dabei.
Schon während des Fotografierens habe ich an Doppelbelichtungen gedacht.
An die Poesie die ich gerne in diese Bilder bringen wollte.
Dieses kreative Element der Doppelbelichtungen hilft mir die Geschichte zu erzählen. Damit kann ich den Wunsch nach viel Zeit in der Natur, die Vorfreude auf das Baby – gemütlich zuhause sitzend – und die Natur draußen am Weinberg in einem Bild vereinen.
Meine Bilder sollen Gefühle konservieren, ich fotografiere und bearbeite ganz intuitiv.
Und manchmal erzählen zwei Bilder zusammen eine Geschichte noch besser.
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