Suche Dir LIEBE Wegbegleiterinnen
Liebe werdende Mama, tausche Dich aus, lies Dich ein, bereite Dich vor. Male Dir aus wie es sein könnte. Es lohnt sich, soviel wie möglich von Erfahrungen anderer Frauen zu wissen. Soviel Dir gut tut. Such Dir liebe Wegbegleiterinnen – Freundinnen, Hebammen, Doulas oder Frauen die ebenfalls bald Mama werden. Profitiere von Geschichten anderer Frauen, nimm für Dich was Dir hilft und gehe Deinen Weg. Dies gilt für vieles rund um die Geburt und das Mutter sein. Wissen ist Macht. Lasst uns uns gegenseitig als Frauen stärken. Auf ein paar Themen will ich gerne näher eingehen.
Die Wahl des Geburtsortes
Wo soll mein Kind zur Welt kommen?
Weil es nicht egal ist wie wir geboren werden. Weil Geburt uns Mütter und Kinder oft ein Leben lang prägt. Krankenhaus, Geburtshaus oder doch Hausgeburt? Frauen die sich bereits bei der ersten Geburt direkt für eine Hausgeburt entscheiden finde ich immer bewundernswert. Sie haben offensichtlich Erfahrungen gemacht und Menschen um sich, die absolut positive Einstellungen zum Thema Geburt zuhause haben. Ich habe das beim ersten Kind für mich noch nicht gesehen. Ich hatte mit dem Krankenhaus bislang wenig Berührungspunkte, keine schlechten jedenfalls. Die Vorbereitung auf die Geburt war mir sehr wichtig, es war für mich von Beginn an klar, dass ich eine 1:1 Betreuung durch eine eigene Hebamme – also eine Wahlhebamme – wollte. Dafür habe ich mir das für mich stimmungsvollste Krankenhaus ausgewählt. Mit dem Plan dort im Geburtspool zu gebären und nach kurzer Zeit dieses Spital wieder ambulant zu verlassen. Meine Erfahrung war letztendlich ernüchternd.
Überlege Dir was Du Dir für Deine Geburt absolut NICHT wünscht
Auch eine einfache Geburt wie meine kann traumatisieren. Mein größtes Problem mit dem Krankenhaus ist jenes der Selbstbestimmung – eine wirklich selbstbestimmte Geburt ist dort meiner Meinung nach schwer möglich. Zu viele Regeln, Routinen und Störfaktoren auf die man wenig Einfluss nehmen kann. Ich empfehle Dir die Begleitung durch Wahlhebamme oder Doula, mit der Du Wünsche schon vorab besprechen kannst, damit hast Du eine erfahrene Ansprechpartnerin die Dir sympathisch ist und die ganz für Dich da ist.
Nach meiner ersten Geburt im Krankenhaus, war für mich sonnenklar, dass meine nächsten Kinder in kuscheliger Atmosphäre zuhause geboren werden sollen. Auch weil ich meine Tochter unbedingt dabei haben wollte. Meine Vorstellung von Geburt war immer sehr romantisch. Viele Sätze, viele Kleinigkeiten wollte ich gerne ausblenden, weil das MEINE Geburt war und die sollte so ablaufen wie ICH mir das so wunderschön ausgemalt hatte.
Mehr Selbstbestimmung durch Information
Für meine zweite Schwangerschaft und Geburt habe ich Menschen um mich versammelt, die sehr viel Erfahrung, aber vor allem viel Herzlichkeit und Empathie mitbrachten. Das „Liebevolle umsorgt werden“ vor, während und nach der Geburt vergisst man ein Leben lang nicht (auch wie gut und einfühlsam sich unsere Männer um uns gekümmert haben nicht).
Meine letzten beiden Kinder wollte ich eigentlich auch daheim bekommen, doch mit Zwillingen, Beckenendlage und Geburt in SSW 34+5 fielen sowohl Hausgeburt als auch Geburtshaus flach.
Zwillingsgeburt – ein guter Plan musste her
Eine wirklich gut für mich passende Wahlhebamme im Krankenhaus war die beste Lösung. Und ich durfte erleben, dass auch Krankenhausgeburten wunderschön sein können. Ich habe gekämpft wie eine Löwin, um meine wunderschön natürliche Zwillingsgeburt zu bekommen…
Ich war vorbereitet, ich habe mir Zeit genommen für jede Entscheidung. Ich habe sogar nachts im Kreissaal noch meine kleine Schwester angerufen (sie ist auch Hebamme, wohnt aber weit entfernt) um mich nochmals zu beraten. Es war eine ziemlich selbstbestimmte Geburt, das hat mich unglaublich gestärkt.
Egal wo du gebären wirst, informiere dich gut, sprich mit Freundinnen über die positiven Erfahrungen und entscheide wohlinformiert was für dich passt. Lerne mehrere Hebammen kennen, um gut für dich zu spüren wer deine ideale Geburtsbegleiterin sein soll. Eine liebe Doula oder Hebammenstudentin kann ein großer Segen sein, denn sie haben oft besonders viel Passion und Zeit sich um dein Wohlbefinden zu kümmern.
Denn es ist nicht egal wie wir gebären, die Geburtserfahrungen prägen und begleiten viele von uns Frauen ein Leben lang.
Warum eine Geburtsfotografin?
Ich hatte bei meiner Hausgeburt die Gelegenheit eine Geburtsfotografin zu engagieren. Ich habe sie in meiner internationalen Müttergruppe kennengelernt, sie war eine tolle Fotografin, vielfache Mutter und sehr sympathisch. Ich habe mir Geburtsbilder gewünscht, doch der Wunsch nach einer kleinen, intimen Atmosphäre ließ mich zweifeln. Es sollten schon mein Mann, meine Hebamme, meine kleine Tochter und eine Hebammenschülerin dabei sein. Wurde das dann nicht zuviel?
Mann oder Hebamme ersetzen selten eine Fotografin
Ich bereue es zutiefst, nicht meinem Wunsch gefolgt zu sein. Denn mein Mann hat während der Geburt genau ein Bild gemacht, viel zu beschäftigt war er mit vielen anderen Aufgaben. Und auch die anderen Beteiligten sollten für mich andere Aufgaben erfüllen. Heute weiß ich es um einiges besser und es tut mir leid um die entgangene Chance. Eine Geburtsfotografin kann total unauffällig sein. Meist wird man nicht einmal bemerkt. Und es gibt auch immer die Option, dass die Fotografin mal weggeht und später wiederkommt, sollte sich die werdende Mutter das wünschen.
Geburtsbilder öffentlich zeigen?
Natürlich sind die Bilder die eine Geburtsfotografin macht – wie bei jedem anderen Shooting übrigens auch – vollkommen privat. Als Fotografin veröffentliche ich Bilder selbstverständlich immer nur, wenn mir dies ausdrücklich schriftlich erlaubt wird. Das bedeutet also, dass sich jede Frau selbst überlegen kann ob sie ein Bild zeigen möchte oder gar keines. Das ist völlig legitim. Ich selbst freue mich immer wahnsinnig wenn ich Bilder zeigen darf, denn Geburtsbilder sind von großer Bedeutung, prägen sie ja das gängige Bild von Geburt. Sie haben das Potential etwas zu bewirken und zu verändern.
Wie möchte man Geburt abbilden?
Geburtsbilder müssen keine Frontalaufnahmen des Akts der Geburt sein. Geburtsbilder können viel mehr. Kraft und Emotion zeigen. Künstlerisch sein. Man kann geeignete Perspektiven wählen und bewusst Ausschnitte zeigen oder weglassen. Geburtsbilder sind oft schwarzweiß, weil die Lichtbedingungen spärlich sind. Szenen voll Intimität und Magie, Liebe und Staunen. Als Fotografin würde ich nie zusätzliche Lichtquellen verwenden. Mein oberstes Prinzip als dokumentarische Fotografin ist es nicht einzugreifen und den Ablauf in keinster Weise zu beeinflussen.
Geburtsfotografin kennenlernen
Wie auch Hebammen, Schülerinnen oder Doulas möchte auch ich als Fotografin, dass wir uns vor der geplanten fotografischen Geburtsbegleitung kennenlernen. Ein absolutes Muss! Es ist notwendig, dass wir uns gut verstehen und Du mich gerne bei DEINER Geburt dabei haben willst. Denn es ist nunmal DEINE Geburt. Wenn wir uns miteinander wohlfühlen, dann ist das die perfekte Basis. Und ich bin nicht nur Fotografin, sondern auch Mutter, Frau, Wegbegleiterin.
Du warst wie eine Elfe
Ein Satz den mir eine liebe Mutter nach der Geburtsbegleitung geschrieben hat, war jener, dass sie mich wie eine Elfe rein gar nicht gespürt hat. Dass es angenehm war, dass ich dabei war. Dass die Bilder von unschätzbarem Wert für sie und die Familie sind. Das sind die wundervollsten Komplimente die man mir als Geburtsfotografin machen kann.
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